

Food-Mythen – Was wir glauben zu wissen
Kann man eine Wurst mit Abfall und Wasser strecken, ohne dass es jemand merkt?
Auch wenn sich die Zahl der Vegetarier in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt hat – Fleischkonsum erfreut sich hierzulande noch immer großer Beliebtheit. So verzehrt jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich 60 Kilogramm, doch wie hoch ist eigentlich der tatsächliche Fleischanteil in den von uns verzehrten Waren? Ein Team von deutschen Reportern hat jetzt aufgedeckt, dass es durch den Zusatz bestimmter Proteine, die aus Schlachtblut gewonnen werden, möglich ist, Frischfleisch oder Wurst mehr Wasser einzuspritzen, sodass man die dadurch deutlich schwereren Produkte teurer verkaufen kann. Diese Form von Verbrauchertäuschung wird offenbar von diversen Discounter-Fleischproduzenten praktiziert, und da viele das Proteinpulver nicht angeben, bleibt die Panscherei oft unentdeckt. Speziell bei Proteinen aus Blutplasma ist des laut Ernährungsforschern derzeit nicht möglich, Täuschungen mit undeklariertem Wasser in Fleischprodukten nachzuweisen. Eine gepanschte Wurst wurde sogar von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) prämiert. Den Prüfern war nicht aufgefallen, dass die Geflügelwurst nur zu neun Prozent aus Fleisch, dafür aber zu 27 Prozent aus Wasser und zu 46 Prozent aus Fleischabfällen bestand. / Quelle: Welt der Wunder
Welche Insekten sind in unserem Essen?
Zusatzstoffe im Essen sind keine Erfindung der Neuzeit. Tatsächlich werden viele von ihnen schon seit Jahrhunderten verwendet – bestes Beispiel ist der Farbstoff Nummer E 120, auch Karmin oder Cochenille genannt. Er sorgt u.a. in Käse, Wurst, Süßwaren und Obstkonserven für die scharlachrote Farbe und ist dazu noch völlig natürlich. Der Haken an der Sache: Cochenille wird aus Insekten gewonnen – genauer gesagt: aus Cochenille-Schildläusen – und das sorgt besonders bei Vegetariern für Empörung, da das Läusepulver häufig bei pflanzlichen Fleischersatzprodukten eingesetzt wird, um die typische Wurstfarbe nachzuahmen. Die Heimat der Schildläuse liegt in Südamerika, wo man sie schon seit Jahrtausenden nutzt, um Textilien und Speisen zu färben. Im Zuge der Eroberung des Kontinents stiegen die Insekten zum wichtigsten Exportgut direkt nach Gold und Silber auf. Zehntausende von Tonnen an Laus-Eiern wurden nach Europa verschifft – und gingen als „Eier des Kolumbus“ in die Geschichte ein. Heute gerät der Farbstoff jedoch zunehmend in die Kritik und das nicht nur bei Vegetariern: Auch unter Pharmakologen ist die Lausfarbe umstritten. Der Grund: E 120 kann allergische Reaktionen auslösen. Zwar lassen sich diese durch eine gründliche Reinigung des Extraktes vermeiden, da jedoch immer wieder Bakterien den Gewinnprozess überleben, sollte das Naturprodukt vor der Verwendung stets sterilisiert werden. / Quelle: Welt der Wunder
Woher Kommen italienische Tomaten wirklich?
Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 25 Kilo ist die Tomate das liebste Gemüse der Deutschen. Wann immer wir vor einem Regal mit Tomatenkonserven oder Tomatenmark stehen, denken wir an einen Ort in Italien, wo die sonnengereiften Tomaten handverlesen in der Dose landen. Diesen Eindruck erwecken auch die Etiketten, auf denen meist italienische Flaggen zu sehen sind. Doch viele der im Supermarkt erhältlichen Tomatenprodukte stammen in Wahrheit aus China. Mehr als 50 Millionen Tonnen im Jahr – so viele Tomaten wachsen im Reich der Mitte. Das Paradoxe: Keines der Produkte landet auf dem chinesischen Markt, sie werden nach Europa exportiert – und zwar hauptsächlich nach Italien. Dazu muss man wissen: Die Italiener verarbeiten jedes Jahr knapp 6 Millionen Tonnen Tomaten zu Püree, Konzentrat, Dosentomaten und Ketchup. Das ist mehr als sie auf ihren eigenen Feldern anbauen können, daher importieren sie jährlich mehr als 100 000 Tonnen Tomaten aus China, Tendenz steigend. Und das Reich der Mitte produziert auch gnadenlos günstig – Tagelöhner erhalten für jedes Kilogramm Tomaten, das sie ernten, umgerechnet etwa einen Cent – mit diesen Preisen können die italienischen Bauern nicht mithalten. Das Perfide: Obwohl die Tomaten aus China stammen, dürfen Dosen oder Packungen mit „Made in Italy“ beworben werden, sofern mindestens ein Verarbeitungsschritt in Italien stattgefunden hat – das ist EU-Recht. Ein neues Gesetz soll das jedoch ab Mitte 2020 verbieten. / Quelle: Welt der Wunder
Welches Salz Kann giftig sein?
Es ist grobkörnig, sieht natürlich aus und gilt als besonders gesund: Meersalz ist seit einigen Jahren schwer in Mode. Eine Studie aus China stellt dieses Image jetzt jedoch massiv in Frage. Hintergrund: Forscher haben Salze von 15 verschiedenen Herstellen, die es in normalen Supermärkten zu kaufen gibt, auf Spuren von Mikroplastik untersucht. Das alarmierende Ergebnis: In jeder der 15 Salzproben wurden Plastikpartikel entdeckt, größtenteils handelte es sich um Polyethylenterephthalat. Besonders die untersuchten Meersalze waren stark belastet, in diesen Proben fand man 550 bis 681 Partikel pro Kilogramm. Im ebenso beliebten wie teuren Fleur de Sel lag der Gehalt an Mikroplastik gar bei bis zu 1800 Mikrogramm pro Kilogramm. Auch wenn es keinen gesetzlichen Grenzwert für den Gehalt an Mikroplastik gibt und die in der Stichprobe gefundenen Mengen für Menschen als unbedenklich gelten, warnen Experten vor langfristigen Folgen. So muss man laut dem Kieler Toxikologen Edmund Maser davon ausgehen, das Mikroplastik als ein Vehikel für den Transport von Schadstoffen in den menschlichen Körper fungiert: „Mikroplastik kann organische Substanzen wie DDT, Dioxin, aber auch Schwermetalle anreichern und die Freisetzung dieser Stoffe im Körper beschleunigen.“ / Quelle: Welt der Wunder